Schwimmen, schwimmen, schwimmen.

Das Ding mit den Tieren im Meer

Dolphins_klein_by_MB
Das werde ich gleich noch weiter ausführen. Aber eins ist klar: wer ins Meer gehen kann, ohne daran zu denken, mit wem man sich das Wasser teilt, ist ein glücklicher Mensch. Oder vielleicht doch nicht? Angst ist schließlich ein guter Motivation. Wobei … Angst ist jetzt vielleicht auch das falsche Wort, aber der Reihe nach:

Es war sicherlich keine besonders gute Idee, einen etwa 12 Jahre alten Jungen den "Weißen Hai" im Kino sehen zu lassen. Ich weiß zwar nicht mehr, mit wem ich da in welchem Kino gesessen habe, aber der Film selbst ist mir noch sehr, sehr, sehr im Gedächtnis, obwohl das jetzt schon ein halbes Leben her ist. Das Meer ist ja an und für sich schon respekteinflößend, mit seinen Gezeiten und Wellen und Stürmen und Strömungen und Tiefen und Untiefen. Selbst gute Schwimmer können, wenn es schlecht läuft, in Bedrängnis geraten.

Und dann eben noch diese Tiere. Nachdem ich als kleiner Junge den bösartigen Hai im Kino gesehen hatte, war jedenfalls nichts mehr so wie vorher, wenn ich ins Meer ging. Hat sich dahinten was bewegt? Und was passiert eigentlich hinter, unter, über, neben mir, wenn ich nach vorne schwimme und sehe? Eben. Urlaub am Mittelmeer also schon mal nicht so schön, auch wenn ich trotz der diffusen Ängste immer ins Wasser ging. Später kamen das Tauchen und das Surfen dazu.
Die Geschichten rund um die Wellenreiter, denen Haie die Beine wegschnappen oder ein Stück aus dem Brett rausbeißen, machten es nicht leichter. Der erste Tauchurlaub auf den Malediven aber schon, denn da waren sie auf einmal, die Haie, kamen sogar ganz nah, aber sie machten mir keine Angst. Klar, waren Riffhaie, die einen eigentlich in Ruhe lassen, aber über Hunde heißt es ja auch oft: "Der tut nichts" - und dann tut er doch. Aber es ist dann doch ein Unterschied, ob man so ein Tier nur ahnt oder befürchtet - und ob man ihm in kontrollierter Art nahe kommt.

Nach den Haien übrigens auch noch das ganze andere Programm gesehen: giftige Seeschlangen, Barrakudas, Steinfische, Drachenfische, Delphine, Schwertfische. Und immer wieder Quallen. Ach ja, Quallen! Neulich den Film über die US-Langstreckenschwimmerin Diana Nyad gesehen, die mehrmals versucht hat, von Kuba nach Florida zu schwimmen und immer wieder an fiesen Quellenstichen gescheitert ist. Jetzt habe ich auch vor Quallen Angst.

Wobei, ich sage es noch mal, Angst ist vielleicht das falsche Wort. Bzw. Ängste sind ja dazu da, überwunden zu werden. Und das macht mutig. Also: mutig schwimme ich kilometerweit durchs offene Meer (längste Strecke bisher: 7 km im Mittelmeer vor Mallorca) und habe dabei manchmal auch Angst. Vor allem dann, wenn es dunkel und trüb wird und man noch weniger sieht als sonst. Wenn andere Schwimmer um mich herum sind, denke ich aber fast gar nicht an das, was sonst noch im Meer zu finden ist. Bin ich allein, dann will ich die Angst überwinden. Das geht jedes Mal ein bisschen besser. Also alles gut.

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